Galerie

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Balkon

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Ga|le|rie [galə'ri:], die; -, Galerien [galə'ri:ən]:
1. oberster Rang in einem Theater:
die Galerie ist ganz besetzt.
Syn.: Tribüne.
2.
a) [öffentliche] Räumlichkeit, in der Gemälde ausgestellt werden:
die Stadt hat mehrere große Galerien; in der Städtischen Galerie ist eine Ausstellung von mittelalterlichen Gemälden.
Syn.: Ausstellung, Museum.
Zus.: Ahnengalerie, Bildergalerie, Gemäldegalerie.
b) Kunsthandlung, besonders für Bilder und Plastiken, die auch Ausstellungen veranstaltet:
sie hat das Bild in einer Galerie gekauft.
3. lang gestreckter, repräsentativer Raum in einem Schloss:
der Graf führte seine Gäste durch die Galerie.
4. höher gelegener, nach einer Seite offener Gang an einem Gebäude, in einem großen Saal o. Ä., der nach außen durch Säulen oder ein Geländer abgegrenzt ist:
eine umlaufende Galerie auf der Innenhofseite des Schlosses.
Zus.: Holzgalerie.

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Ga|le|rie 〈f. 19
1. langer, an einer Seite offener od. verglaster Gang (in Kirchen, alten Schlössern od. über einem Saal), Empore
2. Laufgang mit Schießscharten (an Festungen)
3. balkonartiger Aufbau (am Heck von Kriegsschiffen)
4. 〈Theat.〉 oberster Rang
5. Bilder-, Gemäldesammlung (Bilder\Galerie, Gemälde\Galerie)
6. Kunsthandlung mit Ausstellungsräumen
7. 〈österr. u. schweiz.〉 Halbtunnel
8. 〈österr. Gaunerspr.〉 die Verbrecherwelt, Unterwelt
[frz., „gedeckter Gang“]

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Ga|le|rie , die; -, -n [älter Gallerei < ital. galleria = langer, gedeckter Säulengang (vgl. gleichbed. frz. galerie), wohl < ital. galilea = Vorhalle, mlat. galilea = Vorhalle einer Kirche]:
1. (Archit.)
a) mit Fenstern, Arkaden u. Ä. versehener Gang als Laufgang an der Fassade einer romanischen od. gotischen Kirche;
b) umlaufender Gang, der auf der Innenhofseite um das Obergeschoss eines Schlosses o. Ä. geführt ist;
c) außen an Bauernhäusern angebrachter balkonartiger Umgang.
2. (Archit.) mehrere Räume verbindender Gang od. großer, lang gestreckter, für Festlichkeiten od. auch zum Aufhängen od. Aufstellen von Kunstwerken benutzter Raum in Schlössern.
3.
a) Kurzf. von Gemäldegalerie (a, b):
die Stadt hat mehrere große -n;
b) Kunsthandlung, bes. für Bilder u. Plastiken, die auch Ausstellungen veranstaltet:
er hat das Bild in einer G. gekauft.
4.
a) Empore [in einem Saal, Kirchenraum];
b) oberster Rang im Theater:
die G. war ganz besetzt;
c) (veraltend) auf der Galerie sitzendes Publikum:
die G. applaudierte;
für die G. spielen (in effektvoller, übertreibender Weise handeln, sich gebärden, um ein breites Publikum zu beeindrucken, den Beifall der Massen für sich zu gewinnen).
5. Orientteppich in der Form eines Läufers:
vor der Bücherwand liegt eine G.
6. (bes. österr., schweiz.) Tunnel an einem Berghang mit fensterartigen Öffnungen nach der Talseite.
7. (Geschichte) mit Schießscharten versehener, bedeckter Gang im Mauerwerk einer Befestigungsanlage.
8. (Seemannsspr. veraltend) um das Heck laufender Rundgang an [alten Segel]schiffen.
9. (meist scherzh.) größere Anzahl gleichartiger Dinge, Personen:
sie besitzt eine ganze G. schöner Hüte, von Hüten.
10. [eigtl. = Verbrecherkartei; nach den wie in einer Galerie gesammelten Fotografien in der Verbrecherkartei] (ostösterr. veraltend) Unterwelt, Verbrechertum.
11. glasgedeckte Passage mit Läden.

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Galerie
 
[aus italienisch galleria »langer, gedeckter Säulengang«, wohl zum biblischen Namen Galiläa, mit dem man seit dem 10. Jahrhundert (zunächst in Rom) die Vorhallen von Kirchen bezeichnete, in denen sich die Heiden, die »Galiläer«, aufhielten] die, -/...'ri |en,  
 1) allgemeinsprachlich für: Empore; speziell im Theater Bezeichnung für die oberen Ränge des Zuschauerraumes.
 
 2) Baukunst: an der Außenseite eines Gebäudes ein mit Arkaden u. Ä. versehener Gang, z. B. der Laufgang an einer Fassade (auch als Zierform, Zwerggalerie) oder über den Seitenschiffen einer Kirche, auch der vorkragende Laufgang beim nordischen und alpenländischen Blockbau. - Bei Schlössern des 17. und 18. Jahrhunderts ist die Galerie ein mehrere Räume verbindender Gang, auch ein großer lang gestreckter Raum für Festlichkeiten, der ferner zum Aufstellen und Aufhängen von Kunstwerken diente (daher die späteren Bezeichnung Gemäldegalerie für eine Gemäldesammlung und Kunstgalerie für eine Kunsthandlung).
 
 3) Straßen- und Tunnelbau: in Gebirgswände eingeschnittene Straße mit fensterartigen Öffnungen nach der Talseite.
 

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Ga|le|rie, die; -, -n [älter Gallerei < ital. galleria = langer, gedeckter Säulengang (vgl. gleichbed. frz. galérie), wohl < ital. galilea = Vorhalle, mlat. galilea, wohl aus dem bibl. Namen Galiläa, mit dem man seit dem 10. Jh., zunächst in Rom, die Vorhallen der Kirchen bezeichnete, in denen sich die Heiden, die so genannten Galiläer, aufhielten; 10: eigtl. = Verbrecheralbum; nach den wie in einer Galerie gesammelten Fotografien im Verbrecheralbum]: 1. (Archit.) a) mit Fenstern, Arkaden u. Ä. versehener Gang als Laufgang an der Fassade einer romanischen od. gotischen Kirche; b) umlaufender Gang, der auf der Innenhofseite um das Obergeschoss eines Schlosses o. Ä. geführt ist; c) außen an Bauernhäusern angebrachter balkonartiger Umgang. 2. (Archit.) mehrere Räume verbindender Gang od. großer lang gestreckter, für Festlichkeiten od. auch zum Aufhängen od. Aufstellen von Kunstwerken benutzter Raum in Schlössern. 3. a) kurz für ↑Gemäldegalerie: die Stadt hat mehrere große -n; b) Kunsthandlung, bes. für Bilder u. Plastiken, die auch Ausstellungen veranstaltet: er hat das Bild in einer G. gekauft. 4. a) Empore [in einem Saal, Kirchenraum]; b) (veraltend) oberster Rang im Theater: die G. war ganz besetzt; c) (veraltend) auf der Galerie sitzendes Publikum: die G. applaudierte; *für die G. spielen (in effektvoller, übertreibender Weise handeln, sich gebärden, um ein breites Publikum zu beeindrucken, den Beifall der Massen für sich zu gewinnen). 5. Orientteppich in der Form eines Läufers: vor der Bücherwand liegt eine G. 6. (bes. österr., schweiz.) Tunnel an einem Berghang mit fensterartigen Öffnungen nach der Talseite. 7. (hist.) mit Schießscharten versehener, bedeckter Gang im Mauerwerk einer Befestigungsanlage. 8. (Seemannsspr. veraltend) um das Heck laufender Rundgang an [alten Segel]schiffen. 9. (meist scherzh.) größere Anzahl gleichartiger Dinge, Personen: sie besitzt eine ganze G. schöner Hüte, von Hüten; „Ich hab' eingekauft“, sagte sie und zeigte auf eine G. Kleider und Mäntel (Bieler, Bonifaz 132); auf der Tür seines Spinds, da wo die Haupthähne eine G. Liebchen aufgespießt hatten (Gaiser, Jagd 140). 10. (österr. veraltend) Unterwelt, Verbrecherwelt. 11. (selten) glasgedeckte Passage mit Läden.

Universal-Lexikon. 2012.

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